Tafel-Arbeit ist politisch. Deshalb engagieren sich die jungen Ehrenamtlichen der Tafel Göttingen nicht nur lokal in ihrer Tafel, sondern vernetzen sich auch aktiv mit politischen Akteuren. Bereits zum zweiten Mal besuchten 8 der 25 Ehrenamtlichen daher den Deutschen Bundestag. Zusammen mit Stipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung nahmen sie in Berlin an einem dreitägigen Seminar mit Rahmenprogramm teil.
Am Sonntag, den 8. Dezember trafen sich Ehrenamtliche der Jungen Tafel Göttingen und Stipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung im Jugendgästehaus Berlin. Grund dafür war die Einladung der SPD in den Bundestag: Hier durften die jungen Aktiven mit der ernährungspolitischen Sprecherin der SPD, Ursula Schulte, diskutieren.
Nach einer Kennenlernrunde ging es am Montagmorgen nach Steglitz zu einem der vier Rettermärkte Sirplus. Die Führung durch den Markt und der anschließende Austausch gaben einen spannenden Einblick in den wirtschaftlichen Ansatz der Lebensmittelrettung als Geschäftsmodell.
Die sozial-ökologische Perspektive stand beim Besuch der Berliner Tafel im Mittelpunkt: Im Büro der Tafel tauschten sich die jungen Engagierten aus Göttingen mit den Berlinern aus über ihre Erfahrungen mit der Tafel, der Jugendarbeit und den Forderungen an die Politik. Danach gab es eine Führung durch das Lager der Tafel.
Anschließend ging es zur Arbeiterwohlfahrt (AWO). Im Gespräch mit Vorstandsmitglied Brigitte Döcker diskutierten die jungen Ehrenamtlichen über Sozialpolitik und debattierten die strategischen Ziele der AWO.
Höhepunkt des Ausflugs war für alle Teilnehmer der Besuch im Bundestag am Dienstag, dem 11. Dezember. Den Termin bereiteten die Ehrenamtlichen und Stipendiaten gründlich vor. Deshalb konnten sie in dem einstündigen Gespräch mit Ursula Schulte die Themen Lebensmittelverschwendung und Altersarmut, aber auch ihre Forderungen zur Ernährungs- und Sozialpolitik ausführlich besprechen. Die Führung durch den Bundestag rundete den Tag ab.
Der Austausch und Dialog mit Politikerinnen und Politikern ist wichtig für die zukünftige Tafel-Arbeit. Aus diesem Grund begrüßt die junge Tafel Göttingen weitere Möglichkeiten dieser Art, Einblicke in die politische Schaffensprozesse zu erlangen.