18 Millionen Tonnen Lebensmittel landen jedes Jahr allein in Deutschland im Müll. Eine unvorstellbar riesige Menge! Das Schlimmste daran: Eigentlich wären die weggeschmissenen Produkte noch genießbar gewesen und hätten richtig viele Menschen satt machen können.
Wie sieht die Lebensmittelverschwendung in Deutschland genau aus? Lebensmittel werden bei uns an allen Stellen der Produktionskette weggeschmissen: in der Landwirtschaft, in der Industrie, bei Großverbrauchern und im Handel. Die größten Sünder sind jedoch Privathaushalte. Durchschnittlich 85 Kilogramm genießbare Lebensmittel wirft jeder von uns in Deutschland jährlich weg. Das entspricht ungefähr dem Gewicht von zwei Kaiserpinguinen.
Warum verschwenden wir so viele Lebensmittel?
Wir kaufen viel zu viel ein und bereiten zu große Portionen zu. Wir können gar nicht alles verbrauchen, was wir in unsere Regale, Kühlschränke und Töpfe tun. Oft lagern wir unsere Lebensmittel auch falsch, sodass sie schneller verderben. Oder wir verstecken sie so gut hinten im Kühlschrank oder im Vorratsschrank, dass wir sie erst wiederfinden, wenn sie schon halb verschimmelt sind.
Ein weiterer Schuldiger für das große Wegwerfen: das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Der Begriff „mindestens“ markiert keine harte Grenze und die Lebensmittel verderben natürlich nicht Punkt Mitternacht. Trotzdem lassen sich viele Verbraucher vom MHD in die Irre führen. Oder sie verwechseln das MHD („mindestens haltbar bis“) mit dem Verbrauchsdatum („zu verbrauchen bis“). Nur Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum dürfen nach Ablauf nicht mehr gegessen werden. Die Folge? Aus Vorsicht werfen wir gute Lebensmittel ungeöffnet in den Müll. Könnte ja schlecht sein. Ist es aber oft nicht, denn das MHD ist nur ein Richtwert.