Fast ein Drittel aller Tafel-Kundinnen und -Kunden sind jünger als 18 Jahre. Unsere Erfahrungen passen zu den schockierend hohen Zahlen der Kinderarmut: In Deutschland ist jedes fünfte Kind von Armut betroffen oder bedroht. Sie sind nicht immer sichtbar: Kinder und Jugendliche sind über ihre Eltern bei der Tafel angemeldet, erhalten dort Lebensmittel.
Was Kinderarmut bedeutet
Kinder und Jugendliche merken, wenn die eigene Familie wenig Geld hat. Auf dem Tisch stehen seltener frische und gesunde Lebensmittel, weil sie einfach zu teuer sind. Manchmal muss das Frühstück vor der Schule komplett ausfallen. Es ist kein Geld für den Mitgliedsbeitrag im Fußballverein oder für die Stunden beim Musiklehrer da. Für den Kinobesuch und den Sommerurlaub sowieso nicht.
Die Gesundheit der Kinder leidet, aber auch das Sozialleben. Sie werden häufiger ausgegrenzt und haben nicht die gleichen sozialen und kulturellen Chancen wie Gleichaltrige aus wohlhabenderen Verhältnissen. Dadurch fühlen sich viele Kinder und Jugendliche ausgegrenzt. Armut kann auch langfristig prägen, denn ein sozialer Aufstieg ist schwer.